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So können Familien beim Urlaub sparen

31.07.2023

Ein gemeinsamer Urlaub in den Sommerferien kann Familien schnell mehrere Tausend Euro kosten. Nicht zuletzt die Inflation und hohe Energiekosten haben in der Reisebranche zu durchschnittlichen Preissteigerungen von gut 20 Prozent geführt. Auch im Wittelsbacher Land können sich diese Preise längst nicht mehr alle Familien leisten. Auf den Urlaub verzichten wollen aber die wenigsten. Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, wie Familien bei der Urlaubsreise sparen können.

Gemeinnützige Familienferienstätten

Über 80 Familienferienstätten in ganz Deutschland sind in der Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienerholung (BAG FE) organisiert. Diese Häuser sind speziell auf die Bedürfnisse von Eltern und Kindern zugeschnitten und befinden sich am Meer, in den Bergen, an Seen, im Wald – eben an besonders erholsamen Orten. Die Familienferienstätten werden unter anderem von der Diakonie Deutschland, der Arbeiterwohlfahrt (AWO) oder dem Deutschen Roten Kreuz betrieben. Eine enge Zusammenarbeit gibt es mit dem Kolpingwerk. In den Familienferienstätten stehen nicht Konsum und Kommerz im Vordergrund, sondern die Begegnung mit anderen Familien und die Stärkung der eigenen Familie. Pädagogische Angebote gehören zum Konzept. Ein besonders beliebtes Haus in Bayern ist das Kolping-Familienhotel Allgäuhaus in Wertach mit jährlich rund 42.000 Übernachtungen.

Neun von 16 Bundesländern gewähren Familien unter bestimmten Bedingungen in diesen Häusern Zuschüsse zur Familienerholung. In Bayern kommt es maßgeblich auf das Einkommen der Familien an. Dabei darf das jährliche Nettoeinkommen inklusive Leistungen wie Bundeselterngeld nicht über 31.000 Euro für alleinerziehende Eltern mit einem Kind beziehungsweise nicht über 34.000 Euro für beide Eltern mit einem Kind liegen. Für jedes weitere Kind sind zusätzliche 4800 Euro erlaubt. Wird diese Grenze nicht überschritten, ist eine Förderung von bis zu 19,50 Euro pro Tag für jede zuschussberechtigte Person möglich. Für Kinder mit Handicap bis zu 25,50 Euro pro Tag. Nähere Informationen gibt es beim Zentrum Bayern Familie und Soziales und auf der Internetseite www.urlaub-mit-der-familie.de.

Auf anderen Flughafen ausweichen

Grundsätzlich empfiehlt Peter Grundler vom Altstadt-Reisebüro Friedberg immer so früh wie möglich zu buchen. Die Urlaubsreise für den Sommer am besten im Januar oder Februar. Zur Not könne mit einem dazugebuchten Flextarif bei vielen Reiseveranstaltern noch bis zu zwei Wochen vor Urlaubsbeginn ohne Angabe von Gründen umgebucht werden. Richtig viel sparen können Familien laut Grundler aber auch, wenn sie während der bayerischen Ferien auf einen Flughafen in einem Bundesland ausweichen, in dem gerade keine Ferien sind. So könne der Flug ab Hamburg mehrere Hundert Euro billiger sein. Das Bahnticket zum Flughafen sei bei fast allen Reiseveranstaltern inbegriffen und gelte meist schon am Vortag.

Kinder reisen bei Flusskreuzfahrten

kostenlos mit Stefanie Deiters-Galiläa vom Reisebüro Urlaubsoase.net in Aichach rät Familien oft zu Flusskreuzfahrten. Bei diesen seien Kinder bis einschließlich 15 Jahren meist kostenlos, reisten aber wie die Eltern all-inclusive. Für die Herbst und die Osterferien empfiehlt Deiters-Galiläa die Donau-Flusskreuzfahrt von Passau aus nach Wien, Bratislava und Linz. „In den Osterferien kann eine sechsköpfige Familie hier für unter 1200 Euro für vier Nächte mitfahren“, rechnet sie vor. Auf dem Schiff gebe es Animationund bei den Landgängen ein attraktives Programm für die Kinder.

Rabatte durch Mitarbeiterbindung

Im Wittelsbacher Land gibt es auch einige Unternehmen, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entweder Ferienhäuser zu vergünstigten Preisen oder Rabatte für bestimmte Reisen anbieten. Letzteres können Beschäftigte der Aichacher Julius Zorn GmbH (Juzo) nutzen. Bei der Firma, die Kompressionsbekleidung, Bandagen und Orthesen entwickelt und fertigt, arbeiten rund 750 Menschen. Wie eine Juzo-Sprecherin erklärt, können diese über das Internet-Vorteilsportal Corporate Benefits nicht nur bei Reisen, sondern beispielsweise auch bei Elektrogeräten, Möbeln oder Mode sparen. Juzo betreibt unter dem Stichwort „Shop local“ aber auch Kooperationen mit regionalen Firmen.

Vorteile durch Vereinszugehörigkeiten

Doch nicht nur Mitarbeiter von Firmen, auch Vereinsmitgliederkönnen unter Umständen sparen. Ein Beispiel ist der Deutsche Alpenverein (DAV), dessen Sektionen imLandkreis auf mehrere Tausend Mitglieder kommen. Diese zahlen bei Übernachtungen auf den DAV- Hütten in der Regel rund ein Drittel weniger, manchmal sogar nur die Hälfte. Auch ein günstiges „Bergsteigeressen“ wird auf den Alpenvereinshütten für sie angeboten. Laut Anja Beck vom DAV Aichach sind die meisten Hütten aber sehr beliebt, sodass im Vorfeld unbedingt reserviert werden sollte.

Autorin: Evelin Grauer, erschienen in der Freiberger Allgemeinen