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Sanierung des Kolpinghauses Bad Cannstatt

13.06.2023

Das Kolpinghaus Bad Cannstatt wurde am 13. Juni 1930 eingeweiht und seither als Jugendwohnheim genutzt. Seit 1975 liegt die Trägerschaft beim Verein Stuttgarter Kolpinghäuser e.V., der zwei Jugendwohnheime in Stuttgart betreibt.
Bereits  2010 war dem Träger, dem Stuttgarter Kolpinghäuser e.V. bewusst, dass eine grundlegende Sanierung durchgeführt werden muss, um das Haus mit 195 Betten in 142 Zimmern und jährlich rd. 35.000 Übernachtungen langfristig in der Landeshauptstadt Stuttgart als Jugendwohnheim nutzen zu können.

Die Finanzierung einer Generalsanierung stellte für den Träger allerdings eine Mammutaufgabe dar. Erhoffte Zuschüsse von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg blieben, trotz der Versicherung der politischen Parteien, dass Jugendwohnen wichtig und unterstützenswert sei, leider aus. Erst die Aussicht auf einen Zuschuss aus dem Förderprogramm der Bundesagentur für Arbeit für bauinvestive Maßnahmen zur Jugendwohnheimförderung rückte die Sanierung wieder in greifbare Nähe.
Unterstützung fand das Vorhaben durch die örtlichen Kolpingsfamilien und dem Kolpingwerk Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart.

Der Kolping Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart startete eine Spendenkampagne unter seinen Mitgliedern und Kolpingsfamilien mit dem Ziel, 300.000 Euro an Spenden zu gewinnen. Die Erwartung wurde weit übertroffen. Rund 400.000 Euro an Spenden sind eingegangen. Darunter waren auch  Spender*innen, die selbst als Auszubildende im Bad Cannstatter Kolpinghaus wohnten und immer noch eine enge Beziehung zu dem Haus pflegen. Aber auch viele Kolpingsfamilien im Diözesanverband haben Aktionen und Veranstaltungen zugunsten der Sanierung gestartet und damit das Spendenkonto gefüllt.

Getragen von dieser großzügigen Unterstützung der Kolpinggemeinschaft in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, vor und während der Sanierungszeit, fiel es dem Träger leichter, die Generalsanierung in Angriff zu nehmen und letztlich auch finanziell stemmen zu können.
Beim Tag der offenen Tür am 24. Juni 2023 geht es deshalb auch darum, den Spender*innen herzlich Danke zu sagen. Gleichzeitig soll allen Interessierten die Möglichkeit geboten werden, das neu sanierte Haus zu besichtigen und Einblicke ins Jugendwohnen bei Kolping zu bekommen.
 

Herausforderungen während der Bauzeit:
Im Juli 2016 wurde das Haus vollständig entkernt. Ursprünglich war die Fertigstellung des Gebäudes bereits für 2017 geplant. Allerdings verzögerten eine erforderliche Optimierung der Planungen und weitere Auflagen im Brandschutzkonzept die Fertigstellung. Abweichend von der ursprünglichen Planung mussten u.a. alle  Decken im Gebäude brandschutztechnisch ertüchtigt werden. Damit verbunden waren z.T. sehr aufwendige Betonsanierungsmaßnahmen. Betonsanierung wurde erforderlich.
Diese Arbeiten verzögerten die Wiederinbetriebnahme letztendlich bis Ende 2019 und stellten eine große Herausforderung für den gemeinnützigen Träger Stuttgarter Kolpinghäuser e.V. dar. Umso größer war die Erleichterung, als nach erfolgter Feuerwehrabnahme und baurechtlicher Nutzungsfreigabe, Anfang Januar 2020 der Wohnheimbetrieb wieder aufgenommen werden konnte: Die ersten Auszubildenden zogen ein und erfüllen das Haus wieder mit Leben. Pandemiebedingt war jedoch an eine Einweihungsfeier nicht zu denken. Dies wird nun beim Tag der offenen Tür nachgeholt.

Wohnen im neu sanierten Kolpinghaus:
Die Bewohner*innen genießen die helle und freundliche Wohnatmosphäre im neu sanierten Kolpinghaus. Über den Haupteingang in der Waiblinger Straße gelangt man in den Willkommensbereich. Von dort sind die vier Obergeschosse, auch über einen Aufzug, erreichbar. Auf vier Fluren sind die Zimmer im Karree angeordnet. Die bisherigen Etagenduschen gehören der Vergangenheit an. Jetzt teilen sich maximal zwei benachbarte Zimmer gemeinsam eine Sanitäreinheit mit Dusche und WC. Die überwiegende Anzahl der Zimmer ist jedoch mit eigener Dusche und WC ausgestattet. Die Zimmer sind modern und jugendgemäß eingerichtet.
Auf den Etagen gibt es Gemeinschafts- und Lernräume. Der Innenhof und die Gartenanlage auf der Nordseite des Gebäudes stehen den Bewohner*innen neben dem Freizeit- und Fitnessbereich für Freizeitaktivitäten zur Verfügung.
Im großen Speisesaal nehmen die Bewohnerinnen ihre Mahlzeiten ein. Sie werden aus der kolpingeigenen Küche im Kolpinghaus Stuttgart Zentral versorgt. Dort werden die Speisen aus regionalen und saisonalen Zutaten täglich frisch zubereitet.

Das Kolpinghaus Bad Cannstatt ist auch ein Tagungshaus
Im Kolpinghaus Bad Cannstatt gibt es Veranstaltungsräume für jeden Anlass. Täglich nutzen Seminarteilnehmende, Institutionen, Firmen und Privatpersonen die modernen Veranstaltungsräume unterschiedlichster Größe. Sie sind mit moderner Medien- und Veranstaltungstechnik ausgestattet

Die Veranstaltungsräume liegen auf einer Ebene und sind barrierefrei erreichbar. Der große Saal eignet sich mit Lautsprechertechnik und Flügel bestens für Musikveranstaltungen.